Moose: Unterschied zwischen den Versionen

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* Urmi, E., Schnyder, N. & Hofmann, H. (2007). Zwei Jahrhunderte Bestandesentwicklung von Moosen in der Schweiz - Retrospektives Monitoring für den Naturschutz. Bern, Haupt.
 
* Urmi, E., Schnyder, N. & Hofmann, H. (2007). Zwei Jahrhunderte Bestandesentwicklung von Moosen in der Schweiz - Retrospektives Monitoring für den Naturschutz. Bern, Haupt.
 
: Am Beispiel der Schweizer Moosflora wird eine Methode für die Überwachung der Bestandesentwicklung von Organismen vorgestellt. Dabei geht es nicht nur um seltene, sondern auch um häufige Arten. Die Auswertung bestehender Herbarien weist den Rückgang mancher Arten, aber auch die Zunahme von wenigen anderen nach. Allgemeine und spezielle Empfehlungen zum Schutz von Moosen runden das Buch ab.
 
: Am Beispiel der Schweizer Moosflora wird eine Methode für die Überwachung der Bestandesentwicklung von Organismen vorgestellt. Dabei geht es nicht nur um seltene, sondern auch um häufige Arten. Die Auswertung bestehender Herbarien weist den Rückgang mancher Arten, aber auch die Zunahme von wenigen anderen nach. Allgemeine und spezielle Empfehlungen zum Schutz von Moosen runden das Buch ab.
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* Bergamini, A. (2015). Moose im Kanton Schaffhausen. Schaffhausen, Naturforschende Gesellschaft.
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: Trotz des Titels behandelt das Buch nicht nur die Moose des Kantons Schaffhausen sondern bietet auf den ersten 60 Seiten eine allgemein verständliche und reich bebilderte Einführung zur Biologie und Ökologie der Moose. Das Kapitel zu Gefährdung und Schutz von Moosen in Schaffhausen zeigt lokale Habitate und die zu schützenden Moose auf.
  
 
== Bestimmungsbücher ==
 
== Bestimmungsbücher ==

Version vom 26. Juni 2017, 12:20 Uhr

Bergahorn Epiphyten Tayloria.JPG
Dieser Bergahorn (Acer pseudoplatanus) trägt verschiedene Moosarten, unter anderem das seltene Rudolphis Trompetenmoos (Tayloria rudolphiana).
Text Verein biodivers
Interview Dr. Ariel Bergamini
Review Dr. Norbert Schnyder


Zusammenfassung

In der Schweiz sind gut 1 100 Moosarten bekannt, aufgrund ihrer geringen Grösse werden sie jedoch oft übersehen. Moose erfüllen wichtige Ökosystemfunktionen, z. B. sind sie wichtige Wasserspeicher und als Pionierpflanzen schützen sie den Erdboden vor Erosion. In Wäldern und Mooren sind Moose oft besonders üppig entwickelt, doch sind auch Wiesen und Weiden oder Stoppeläcker für viele Arten wichtige Lebensräume. Hochmoore verdanken ihre Existenz sogar den Moosen, denn sie sind zu einem grossen Teil aus Torfmoosen aufgebaut.

In der Schweiz sind fast 40% aller Moosarten gefährdet. Die Zerstörung der Lebensräumen und qualitative Einbussen in den noch vorhandenen Lebensräumen sind die wichtigsten Gefährdungsursachen. Renaturierungen und Lebensraumaufwertungen sind deshalb vordringliche Massnahmen. Allerdings können auch schon mit kleinen und lokalen Massnahmen, wie dem vermehrten Liegenlassen von Totholz im Wald oder dem Anlegen von Brachen im Landwirtschaftsgebiet, viele Arten gefördert werden. Auch die extensive Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden ist für viele Moose förderlich.

Systematik

In der Schweiz sind aktuell 1 105 Moosarten (Bryophyten) bekannt, die bis auf wenige einheimisch sind. Die Moose werden aufgrund ihrer Verwandtschaft in drei Gruppen eingeteilt, die sich morphologisch deutlich unterscheiden:

  • Laubmoose (Bryophyta): Die Moospflanze der Laubmoose ist immer in Stängel und Blättchen gegliedert und bildet verzweigte Würzelchen (Rhizoide) aus. Laubmoose bilden mit über 800 Arten die grösste Schweizer Moosgruppe.
  • Lebermoose (Marchantiophyta): Lebermoose sind entweder wie die Laubmoose in Stängel und Blättchen gegliedert, oder thallös aufgebaut. Thallöse Lebermoose haben einen lappig oder gabelig gegliederten, abgeflachten Pflanzenkörper. Die thallösen und beblätterten Lebermoose haben unverzweigte Rhizoide. Die Lebermoose bilden mit knapp 260 Arten die zweitgrösste Gruppe von Moosen.
  • Hornmoose (Anthocerotophyta): Das Aussehen der Hornmoose erinnert an thallöse Lebermoose, doch unterscheiden sie sich von diesen deutlich durch die hornförmigen Sporophyten. In der Schweiz kommen 3 Hornmoos-Arten vor, welche hauptsächlich landwirtschaftliche Nutzflächen besiedeln.


Moose-Gruppen.png
Von links nach rechts: Das erst kürzlich im Tessin und im Appenzellerland entdeckte Gezähnte Goldhaarmoos (Orthotrichum dentatum) gehört zu den Laubmoosen. Das Kegelkopfmoos (Conocephalum conicum) ist eine häufige Art der Lebermoose. Das Acker-Hornmoos (Anthoceros agrestis) ist eines von 3 Hornmoosarten in der Schweiz.


Praxisrelevante Ökologie

Moospflanzen werden nur wenige Zentimeter hoch, können aber teilweise grossflächige Teppiche bilden, z. B. auf dem Waldboden oder in Mooren. Die fadenförmigen Rhizoide dienen in erster Linie der Verankerung im Substrat und weniger der Wasseraufnahme. Wasser und Nährstoffe können Moose direkt über ihre Blätter oder die gesamte Thallusoberfläche aufnehmen. Blätter und Thalli haben oft keine oder nur eine schwach entwickelte Kutikula (wachsartigen Schicht) und sind normalerweise sehr dünn. Da zudem Spaltöffnungen in den Blättern fehlen, können Moose Wasserverlust durch Verdunstung kaum regulieren. Moose trocknen deshalb bei trockener Witterung schnell aus, überleben Trockenperioden aber problemlos in einem Ruhestadium. Einige Arten können sogar jahrelang ohne Wasser überleben. Bei den Arten feuchter oder nasser Standorte (Moore, Fliessgewässer) können längere Trockenperioden die Moose allerdings schädigen oder sogar zu deren Absterben führen.

Moose können in Lebensräumen, in denen sie üppig entwickelt sind, grosse Mengen an Wasser speichern (Wasserretention). Bei Starkregen können sie deshalb dazu beitragen, Hochwasserspitzen zu brechen, bei Trockenheit hingegen verdunstet das Wasser langsam. Besonders ausgeprägt ist diese Wasserretention in Hochmooren. Torfmoose, die die Hochmoore aufbauen, können besonders viel Wasser aufnehmen. Hochmoore wirken deshalb wie ein Schwamm in der Landschaft. Die Wasserretention der Moose schützt auch Erdböden vor Erosion. Im Wald bestimmen Moose aufgrund der Wasserspeicherung das Klima wesentlich mit, Neuere Studien zeigen, dass sie auch indirekt bei der Stickstofffixierung eine Rolle spielen, indem stickstoffbindende Cyanobakterien epiphytisch auf Moosen wachsen. Neben ihrem bedeutsamen Einfluss auf die abiotischen Verhältnisse in ihren Lebensräumen, sind Moose Versteck und Lebensraum für Insekten, Schnecken, Reptilien und kleine Säugetiere. Vögel verwenden Moosstücke auch gerne als Polstermaterial für ihre Nester. Mehr zur Bedeutung der Moose im Ökosystem

Reproduktion und Ausbreitung

Die Reproduktion der Moose ist komplex. Die meisten Moosarten können sich sowohl sexuell wie auch asexuell (vegetativ) vermehren. Bei der sexuellen Fortpflanzung bilden sich in den Sporenkapseln kleine, einzellige Sporen, die mit dem Wind verweht werden und sich leicht ausbreiten. Vegetative Fortpflanzung ist bei fast allen Moosen möglich, z. B. über abfallende Pflanzenteile, die sich wieder zu neuen Pflanzen entwickeln. Viele Arten bilden zudem spezielle vegetative Ausbreitungsorgane aus, wie Gemmen, Brutkörper oder spezialisierte abfallende Blättchen. Diese werden weniger mit dem Wind ausgebreitet, sondern eher mit Hilfe von Tieren, an denen sie haften bleiben oder indem sie mit dem Regenwasser weggeschwemmt werden. In Studien wurde gezeigt, dass Lebermoose mit vegetativer Fortpflanzung global weiter verbreitet sind als solche ohne vegetative Fortpflanzung. Es wird vermutet, dass erstere auch weniger stark gefährdet sind. Mehr zur Fortpflanzung der Moose auf folgenden Webseiten:

Moose sind nicht auf einen entwickelten Boden angewiesen und können rasch neue Standorte besiedeln. Sie werden deshalb auch als Pionierpflanzen bezeichnet. Es zeigt sich grundsätzlich, dass sich Arten, die relativ kleine Sporen produzieren, in der Landschaft gut ausbreiten können. Moose, die sich nur vegetativ vermehren, scheinen zumindest bei epiphytischen Arten ausbreitungslimitiert. Gleiches gilt wahrscheinlich für Arten mit sehr grossen Sporen.

AB FechterWald b.jpg
Der Wald ist der wichtigste Lebensraum für Moose.

Lebensräume und Substrate

Moose haben im Durchschnitt sehr grosse Verbreitungsgebiete. Endemiten sind deshalb selten. Betrachtet man die biogeographischen Regionen der Schweiz, so sind die Alpen die klar artenreichste Region. Das Mittelland weist am wenigsten Arten auf. Im Mittelland gehören die Wälder zu den artenreichsten Lebensräumen für Moose, vor allem dann, wenn Strukturen wie Felsen und/oder viel Totholz (auch Biotopholz genannt) vorhanden ist. Aber auch die noch vorhandenen Moore im Mittelland und Kiesgruben sind wichtige Lebensräume. Moose können die unterschiedlichsten Substrate besiedeln. Einige Arten sind ausgesprochene Substratsspezialisten, andere können auf vielen verschiedenen Substraten wachsen. Für die Besiedelung der verschiedenen Substrate, z. B. Baumrinde, Totholz oder Stein, sind u. a. mikroklimatische Faktoren, der pH-Wert, die Feuchtigkeit, der Nährstoffgehalt und die Konkurrenz durch die Gefässpflanzen entscheidend. Seltene Arten wachsen insbesondere an Stellen mit extremen Bedingungen, also an denen es sehr trocken oder sehr feucht ist, wie bspw. in Trockenwiesen und Mooren.

Wald und Baumbestände

Besonders wertvoll für Moose sind alte Wälder, in denen über lange Zeit stets alte Bäume vorhanden waren und daher eine lange ökologische Kontinuität besteht. Viele seltene Epiphyten (baumbewohnende Moose) sind zudem auf luftfeuchte Laubwälder angewiesen. Auch seltene Boden- und Gesteinsmoose können in Wäldern gefunden werden, sowohl an lichten als auch an schattigen Stellen. Einzelbäume und licht stehende Baumgruppen beherbergen teilweise eine andere Epiphytenflora als Waldbäume. Das seltene RudolphisTrompetenmoos (Tayloria rudolphiana) ist z. B. ein Endemit der Nordalpen und wächst fast ausschliesslich auf alten Bergahorn Bäumen in offenen Beständen in Weidegebieten über 1 000 m ü. M.

Landwirtschaftliche Nutzflächen

Viele bodenbewohnende Arten kommen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen vor, insbesondere in alpinen Rasen, auf Offenflächen in Trockenwiesen sowie auf Schlammböden und in Stoppelfeldern. Schlammböden sind durch die Drainage des Mittellandes stark zurück gegangen und damit auch einige sehr seltene Moosarten. In Stoppelfeldern können einige charakteristische Ackermoose gefunden werden, die an regelmässige Störungen in diesem Lebensraum angepasst sind. Einige Ackermoose durchlaufen ihren Lebenszyklus in der kurzen Zeit von Spätsommer bis Herbst vollständig, andere schaffen es in der Zeit wenigstens asexuelle Vebreitungseinheiten zu produzieren. Die Sporen der Ackermoose können für mehrere Jahre im Boden überleben und eine Diasporenbank bilden. Hornmoose sind auf Stoppelfelder angewiesen, nur in nassen Jahren können sie auf Weiden keimen, wenn diese ausreichende Offenflächen haben.

Feuchtgebiete

Die Moose der Feuchtgebiete haben eine wichtige Funktion in der Wasserspeicherung und im Nährstoffkreislauf. Sie sind auf eine stetige Feuchtigkeit angewiesen und überleben vollständige Trockenheit meist nur kurze Zeit. Torfmoose (Sphagnaceae) sind die Baumeister der Hochmoore. Sie bilden Torf, indem die Torfmoospflanzen an der Spitze stetig weiter wachsen, die unteren Teile in den feuchten, sauerstoffarmen Verhältnissen aber nur unvollständig zersetzt werden. Torf besteht also zum überwiegenden Teil aus unvollständig abgebauten Torfmoosen. In den Flachmooren ist die Moosflora diverser, hier kommen vor allem Braunmoose (Amblystegiaceae) vor. Auch im Flachmoor prägen Moose den Lebensraum, indem sie einen mehrere Zentimeter dicken Moosteppich bilden. Viele Moosarten der Flachmoore kommen auch in feuchten Wiesen und Wäldern vor.

Steine und Felsen

Die Standortsansprüche der Gesteinsmoose sind sehr unterschiedlich. Je nachdem, ob ein Standort kalkreich oder kalkarm, stark besonnt oder schattig, in hoher oder tiefer Lage ist, variiert die Zusammensetzung der Moosflora stark. Seltene Gesteinsmoose können auf zeitweilig überschwemmten Felsen an Fluss- und Seeufern, auf Felsen in Gebirgsbächen, an Findlingen oder an Felswänden in alpiner Lage vorkommen. Die Moose der Flussufer sind auf regelmässige Überschwemmungen und sauberes Wasser angewiesen. Einige Arten sind auch im Siedlungsgebiet zu finden, sie wachsen dort auf alten Kalk-, Sandstein- oder Betonmauern und auf alten Ziegeln.


Moose-Lebensraume.png
Von links nach rechts: Das epiphytische Rudolphs Trompetenmoos (Tayloria rudolphiana) wächst fast ausschliesslich auf alten Bergahorn Bäumen (Acer pseudoplatanus). Sternlebermoose (Riccia) sind auf offenerdige Standorte mit mineralischem Untergrund angewiesen, bspw. in Äckern oder ephemeren Tümpeln. Das rötliche Torfmoose Sphagnum magellanicum, auf Deutsch auch Magellans Torfmoos genannt, ist ein typisches Moos der Hochmoore. Die Verbreitung der Moose in den alpinen Gebieten, wie z. B. das selteneTrematodon brevicollis, sind erst unzureichend untersucht.


Erhalt und Förderung

Allgemeine Massnahmen

Gefährdete Moose sind primär über ihren Lebensraum zu schützen. Viele Moosarten können aber schon mit wenig Aufwand gefördert werden, für sie ist eine Vielfalt an Strukturen auf kleinem Raum wichtig. Unabhängig von der Art ist jede (kleine) Population schützenswert, da sich viele Moose vegetativ oder durch Selbstbefruchtung vermehren. Die Nachzucht von seltenen Moosen ist schwierig und in der Schweiz bisher kaum angewandt. Wichtig für den Schutz der Moose ist ihre Berücksichtigung bei grossflächigen Eingriffen, wie Abholzungen oder Baumassnahmen. Besteht die Vermutung auf Vorkommen von seltenen Moosarten, sollen ExpertInnen kontaktiert werden, z. B. via Moosflora der Schweiz. Bei einigen der aufgeführten Fördermassnahmen können auch Synergien zur Förderung von Pilzen und Flechten genutzt werden.

Folgende allgemeine Massnahmen sind wertvoll für den Moosschutz:

  • Erhalt natürlicher oder naturnaher Lebensräume und Aufwertungen beeinträchtigter Lebensräume
  • Schutz der bestehenden Populationen seltener/prioritärer Moosarten und ihres Lebensraums
  • Sicherstellung der standorttypischen Nutzung
  • Erhalt alter Bäume und Baumbestände
  • Reduzierter Einsatz von Düngemitteln
  • Erhalt oder Wiederherstellung des natürlichen Wasserregimes und Grundwasserspiegels in Feuchtgebieten
  • Wiederherstellung der natürlichen Fliessgewässerdynamik in den Auen
  • Errichtung und Einhaltung der Nährstoffpufferzonen am Rand der Moore
  • Funktionelle Vernetzung durch gleichartige Habitatelemente und Erhalt und Förderung von Kleinstrukturen wie z.B. Quellen, Tümpel, Biotop- oder Totholz, Tuffstellen, kiesige oder sandige Bodenstellen, Findlinge etc.
  • Einhalten des Sammelverbots geschützter Arten

Wald und Baumbestände

Schutz von Altbaumbeständen und Biotopbäumen

Generell ist eine Waldwirtschaft, die Bäume verschiedener Altersstufen nebeneinander zulässt und das Vorkommen einzelner alter Bäume sichert, von Vorteil für epiphytische Arten. Eine genügende Dichte von Biotopbäumen, insbesondere über hundertjährige Bäume, ist wichtig für ausbreitungslimitierte Altholzspezialisten unter den Moosen. Die Einrichtung von Waldreservaten und Schutzzonen ist eine geeignete Massnahme, um die alten Gehölze und entsprechende Totholzstrukturen zu schützen.

Bei der Pflege der Bäume ist eine natürliche Baumartenzusammensetzung und Altersstrukturierung wichtig. In den Baumbeständen sollen zukünftige Biotopbäume mit eingeplant werden. Bei Pflege und Abholzung sollen einzelne Bäume sollen ausgenommen und als Biotopbäume ausgeschieden werden, damit vorhandene Moose so lange überleben können, bis die jüngeren Bäume nachgewachsen und besiedelbar sind. Sind Eingriffe aus Sicherheitsgründen notwendig, sollen diese so minimal wie möglich gehalten werden.

Schaffung lichter Waldstellen

Mit der Austragswirtschaft und Beweidung der Wälder bis ins 19. Jahrhundert wurden einige konkurrenzschwache Moosarten gefördert, die heute praktisch verschwunden sind. Durch Streuentnahme und regelmässige Störungen, z. B. durch Beweidung, kann lokal der Waldboden ausgemagert und Pionierstandorte geschaffen werden. Die neuen Standorte sind vor allem im ersten Jahr interessant für seltene Moose. Zusätzlich kann stellenweise ein lichter Wald geschaffen werden, indem kleine Kahlschläge durchgeführt, Baumkronen ausgelichtet oder einzelne Stämme entnommen werden. Dabei sollen ein paar dicke Bäume stehen gelassen werden.

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Totholz und Kleinstrukturen erhalten

Es gibt Hinweise, dass die Totholzmenge insbesondere für Moose, die sich nur vegetativ ausbreiten, eine Rolle spielt. Zur benötigten Menge an Totholz liegen jedoch noch keine genauen Studien vor. Die Empfehlung für Pilze vom SVS/BirdLife Schweiz eine Totholzmenge 60 m³/ha anzustreben ist sicher auch für Moose sinnvoll, wäre dies doch schon deutlich mehr Totholz als gegenwärtig in den Wäldern vorhanden ist. Wichtig ist, dass vor allem liegende Baumstämme erhalten bleiben. Laubholz und Nadelholz unterschieden sich etwas in der Zusammensetzung der Moosarten, daher wird am besten von beiden Gruppen Totholz liegen gelassen. Dürrständer, also stehendes Totholz, ist hingegen weniger wertvoll für Moose. Für eine funktionelle Vernetzung der Populationen ist ein Netz aus Kleinstrukturen nötig. Schon viele kleine Massnahmen können hier etwas bringen, wie z. B. das Belassen von Wurzeltellern und Strünken, besonders an schattigen Hängen.

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Allgemeine Informationen

AB Ackermoose b.jpg
Ackermoose profitieren von Stoppelfeldern und Brachen, die bis zum Spätherbst stehen gelassen werden.

Landwirtschaftliche Nutzflächen

Äcker und Brachen erst im Spätherbst umbrechen

Seitdem Mitte der 2000er Jahre neue Bodenschutzmassnahmen umgesetzt wurden, werden die Äcker kurz nach der Ernte umgebrochen oder über den Winter mit Gründüngung angesät. Dies erfolgt in den meisten Fällen bis Mitte September und verhindert so die Vermehrung der Ackermoose. Zum Schutz der Ackermoose sollten regelmässig (alle 3-5 Jahre) Stoppelfelder in geeigneten Lagen bis mindestens Ende Oktober/Anfang November offen und ungebrochen bleiben. Ebenfalls förderlich für Ackermoose, wie z. B. das Einhäusige Gelbhornmoos (Phaeoceros laevis subsp. carolinianus), sind Biodiversitätsförderflächen (BFF), die offene Bodenstellen aufweisen und bis zum Winter stehen gelassen werden. Eine Studie zeigt, dass kurzlebige BFF bis zu einem Alter von 3 Jahren und konventionell bewirtschaftete Äcker eine ähnliche Artenvielfalt in der Diasporenbank aufweisen, so dass eine reiche Moosflora bei entsprechender Bewirtschaftung möglich ist. In welcher Dichte Stoppelfelder und BFF erhalten werden sollen, ist noch nicht bekannt.

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Erhalt von offenen Bodenstellen bei Begrünung

Bei der Begrünung sind mosaikartige Strukturen mit offenen Bodenstellen oder frei gehaltenen Randstreifen für Moose wertvoll. Eingebrachte Steine und Feinsediment eignen sich als Substrat zur Erhaltung der Offenflächen. Bei der Direktbegrünung werden vor allem langlebige Moose übertragen, die dichte Teppiche bilden können. Es fehlen aber die kurzlebigen, konkurrenzschwachen Arten, die auf offene Standorte ausgewiesen sind. Es ist deshalb wichtig, dass sowohl bei Mahdgutübertragung als auch bei Ansaat darauf geachtet wird, dass eine lückige Vegetationsdecke entsteht.

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Allgemeine Informationen

Extensive Beweidung oder regelmässige Mahd

In Trockenwiesen kann man eine Reihe von typischen Moosen finden, die in den nährstoffreicheren Wiesen fehlen, da dort die Konkurrenz mit den Blütenpflanzen zu hoch ist. Ebenso können extensive Weiden sehr viele Arten aufweisen. Eine Aufgabe oder Intensivierung der Bewirtschaftung der Wiesen und Weiden führt zu einem raschen Rückgang der Moose. Gebüschgruppen in Trockenwiesen und –weiden können sich durchaus positiv auf die Moose auswirken, da sie einen Lebensraum für wärmebedürftige Epiphyten darstellen können.

Empfohlene Massnahmen:

  • Zum Erhalt der lückigen Bodenstellen auf Düngung und Bewässerung verzichten
  • Extensive Beweidung mit geringer Viehdichte und ohne Zufütterung, um Düngereintrag zu vermeiden
  • Ein einmaliger Schnitt ist ausreichend, um Verbuschung zu verhindern
  • Die Abfuhr des Schnittguts nach der Mahd ist unbedingt notwendig, da sonst die Moose begraben werden und die Wiese sich mit Nähstoffen anreichert
  • Um lückige Stellen für konkurrenzschwache Moos zu schaffen, können dichte Bestände von teppichbildenden Moosen an ausgesuchten Stellen von Hand durch gründliches Ausrechen („Moosrechen“) beseitigt werden.

Spezifische Massnahmen für Alpweiden und -wälder

  • Extensive Nutzung beibehalten, da eine Nutzungsaufgabe zu einem Rückgang der Moosarten führt
  • Vorhandene Tümpel bei der Beweidung auszäunen
  • Einzel stehende Bergahorne auf den Weiden erhalten und abgestorbene Bäume ersetzen

Weitere Massnahmen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen

  • Verzicht aufs Mulchen: Bodenmoose können eine Mulch- oder Streudecke nicht durchwachsen und sterben darunter ab, genauso wie bodenbewohnende Flechten. Zudem erhöht die Nährstoffzunahme den Konkurrenzdruck durch Gefässpflanzen. Daher soll auf Grasmulch, Häcksel und Streu verzichtet werden.
  • Mist statt Gülle verwenden: Gülle ist fatal für Moose, durch die hohe Konzentration an Nährstoffen sterben sie ab. Zudem steigt der Konkurrenzdruck durch Blütenpflanzen. Mässiges/Gelegentliches misten ist für Moose viel verträglicher.
  • Lückige Bodenstellen in Weinbergen erhalten: Wichtiger Lebensraum für seltene Bodenmoose und Epiphyten an den Rebstöcken. Die terricolen Moose wachsen vor allem dort, wo nicht ständig durchgefahren wird und lückige Bodenvegetation zu finden sind.
  • Hecken und Gebüsche erhalten und fördern: Hecken und alte Gebüschmäntel von Wäldern können seltene Moose beherbergen.
  • Rutschungen belassen: Rutschungen belassen wie sie sind, sofern sie keine Gefahr darstellen.
  • Bau von durchlässigen Wegen aus mineralischen Materialien: Auf dem Mittelstreifen der Feldwege können u. U. seltene Arten vorkommen, sofern dieser nicht zu stark mit Gefässpflanzen bewachsen ist. Der Belag dieser Wege ist meist Kalkschotter oder ähnliches.
Bryum schleicheri-1 b.jpg
Schleichers Birnmoos (Bryum schleicheri) wächst auf feuchter Erde und Gestein, z. B. in Quellfluren und an den Rändern von Bächen und Tümpeln.

Feuchtgebiete und Fliessgewässer

Temporäre Gewässer anlegen

Feuchte Schlammböden in den Uferbereichen von Teichen und permanenten Seen, die über 3-4 Monate trockenfallen, sind für einige seltene Moosarten wichtig. Beim Anlegen neuer Tümpel ist darauf zu achten, dass der Tümpelgrund und die Ufer lehmige Bereiche aufweisen. Kiesige Partien werden nicht besiedelt. Bei der Anlage von Stillgewässern können Synergien zur Förderung der Amphibien genutzt werden.

Mahd oder extensive Beweidung

Ergänzend zum Kapitel «Extensive Beweidung oder regelmässige Mahd» spezifische Empfehlungen für Feuchtgebiete:

  • Feuchwiesen und Kleinseggenrieder müssen gemäht oder extensiv beweidet werden, eine Nutzngsaufgabe führt schnell zum Verschwinden typischer Moosarten
  • In Flachmooren ist eine extensive Beweidung förderlich
  • Ausgewählte Gebirgsmoore teilweise extensiv beweiden zur Förderung von Dungmoosen und weitere Arten, die auf Störungen angewisen sind

Findlinge und Kiesgruben

Findlinge im Mittelland und Jura nicht putzen

Alle sauren Findlinge im Mittelland und Jura sind wichtige Lebensräume für seltene Moose, die ansonsten im Mittelland und Jura weitgehend fehlen und erst wieder im Schwarzwald oder in den Alpen vorkommen. Für den Schutz der Moose soll insbesondere auf das Putzen der Felsen verzichtet werden oder andernfalls der Findling zuvor von einem Bryologen begutachtet werden, da für Laien die Bestimmung seltener Arten schwierig ist. Auch das Klettern kann zu Schäden führen. Es ist jeweils abzuklären, ob bestimmte Bereiche für das Klettern freigegeben werden können und ob Magnesium eingesetzt werden darf.

Links

Allgemeine Informationen

Kiesgruben

Kiesgruben können v. a. im intensiv genutzten Mittelland ein wichtiges Ersatzhabitat für Moose sein, da sie viele offene, nährstoffarme Stellen aufweisen, die in der Normallandschaft ansonsten weitgehend fehlen. Falls Felsen vorhanden sind (bspw. Nagelfluh im Mitteland), sollen diese erhalten werden, da hier z. B. seltene Aloina-Arten oder auch Pterygoneurum ovatum vorkommen können.

Siedlungsgebiet

Bei der Pflanzung von Bäumen auf Eignung als Trägerbaum achten

Bei Neupflanzung von Bäumen in Siedlungen ist es wünschenswert, wenn bei der Auswahl der Arten ihre Eignung als Trägerbaum für Moose berücksichtigt wird. Moose sind weniger spezifisch auf bestimmte Baumarten angewiesen als Flechten. Das Alter, die Borkenstruktur und der pH-Wert der Laubbäume spielen aber auch für epiphytische Moose eine grosse Rolle.

Gut geeignet als Trägerbaum sind:

  • Ahorn (Acer), Apfel (Malus), Buche (Fagus), Eiche (Quercus), Esche (Fraxinus excelsior), Holunder (Sambucus), Pappel (Populus), Weiden (Salix) und Weisstanne (Abies alba)

Nicht geeignet als Trägerbaum sind:

  • Föhre / Kiefer (Pinus), Nussbaum (Juglans) und Rottanne/Gemeine Fichte (Picea abies)

Natursteinmauern oder Gabione errichten

Alte Mauern und Kalkmörtel sind ein sehr gutes Substrat für Moose, unabhängig von ihrem Standort. Da Moose die Mauersubstanz nicht angreifen, soll auf das Putzen der Gesamtfläche verzichtet werden. Gabione, also Steinkörbe, sind im Vergleich zu Natursteinmauern weniger gut geeignet, können aber interessant sein, wenn Granitsteine in Kalkgegenden verwendet werden. Grundsätzlich sind allerdings lokaltypische Steine empfehlenswert. Für die Ansiedlung von Moosen sollen die Körbe lange stehen gelassen und nicht von Blütenpflanzen überwuchert werden.

Ergänzende Massnahmen im Siedlungsgebiet

  • Alte Holzzäune und -schuppen erhalten: Einige Moose, die auf Totholz wachsen, können auch Scheune, Zäune, Stützen für Obstbäume und Weinbaupfähle besiedeln. Das Holz nicht imprägnieren oder bemalen und später möglichst nicht reinigen.
  • Alte Dachziegel erhalten: Alte Dachziegel können seltene Felsmoosarten beherbergen und sollen nach Möglichkeit erhalten werden.

Links

AB Breutelia chrysocoma-001 b.jpg
Das Goldschopfmoos (Breutelia chrysocoma) wächst in wechselfeuchten Magerrasen und Weiden. Das Moos ist auf die extensive Nutzung seiner Lebensräume angewiesen, um die Verbrachung zu verhindern.

Artenschutz

Für viele Moosarten besteht Handlungsbedarf um sie zu schützen. Aktuelle Informationen zu Verbreitung und Schutzstatus der Schweizer Moosarten werden auf der Webseite der Schweizer Moosflora veröffentlicht und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Mittels des «Virtual Data Center VDC» haben die Kantone Zugriff auf sämtliche Fundmeldungen der floristischen, faunistischen und mykologischen Datenzentren. Die Daten können damit bei naturschutzrelevanten Projekten einfach berücksichtigt werden.

Von den aktuell ca. 1100 bekannten Arten und Unterarten aus der Schweiz stehen 420 auf der Prioritätenliste der Moose der Schweiz (2011). Prioritätsarten für den Naturschutz sind vor allem in höheren Lagen zu finden, im Mittelland haben sie oft ihren Lebensraum verloren. Für den Kanton Bern wurde eine eigene Prioritätenliste für Pilze, Flechten und Moose (2006) erstellt. Mehr Informationen zu Prioritäten im kantonalen und europäischen Moosschutz.

Es besteht eine Vielzahl an Artenmerkblättern mit empfohlenen Schutzmassnahmen:

Aus Deutschland

Gefährdung

Gefährdete Moosarten finden sich in allen Lebensräumen. Der Anteil der Rote Liste-Arten ist jedoch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, wie z. B. Trockenrasen und Äckern, am grössten. Allerdings handelt es sich dabei um relativ wenige Arten. Am meisten Rote Liste-Arten findet man in Wäldern, in Nassstandorten (v. a. Mooren) und auf Felsen. Insbesondere die Gefährdung der Moose der Nassstandorte würde heute allerdings stärker eingeschätzt werden als in der Roten Liste von 2004, da trotz Moorschutz die Qualität der Moore abnimmt. Ein BAFU-Bericht zu Zustand und Entwicklung der Moore in der Schweiz (2007) und aktuelle Studien zeigen auf, dass der Trend zum Artenrückgang weitergeht. Umso wichtiger ist eine aktualisierte Einschätzung der Gefährdung der Moose, welche mit der für 2020 geplanten neuen Roten Liste erreicht wird.

Hauptsächlich werden Moose durch folgende Ursachen gefährdet:

  • Rückgang und Fragmentierung des Lebensraums
  • Abnehmende Habitatqualität in Feuchtgebieten und Auen
  • Fehlende Fliessgewässerdynamik durch Nutzung der Wasserkraft (zu geringe Restwassermengen, Schwall-Sunk)
  • Eutrophierung der Gewässer und nährstoffarmer terrestrischer Habitate
  • Fehlen von ephemeren Tümpeln
  • Weitgehendes Fehlen von Altbaumbeständen
  • Einsatz von Kunstdünger und Gülle
  • Verschwinden von Stoppeläckern im Landwirtschaftsgebiet
  • Entfernung und Reinigung von Findlingen und Kletterrouten durch Kletterer

Neophyten sind nur ein geringes Problem bei Moosen. Einzig das südhemisphärische Kaktusmoos (Campylopus introflexus) wird auf offenen Torf- oder sauren Waldböden stellenweise zum Problem. Mehr zu Moosen und Neophyten

Wissenslücken

Allgemein

  • Konkretes Wissen zur Förderung seltener Arten fehlt oft, es bleibt meist nur der Habitatsschutz
  • Genaue Verbreitung vieler Arten
  • Genaue Gefährdungsursachen bei seltenen Arten

Wald und Baumbestände

  • Nötige Totholzmenge in den Wäldern
  • Besiedelung von Bäumen durch Epiphyten in Zusammenhang mit dem Alter der Bäume
  • Der Einfluss der Art der Waldbewirtschaftung auf die Moosflora und die Bedeutung der Waldbeweidung
  • Die Moosflora alter Weisstannen
  • Das Vorkommen von seltenen Moosen auf Hochstamm-Obstbäumen

Landwirtschaftliche Nutzflächen

  • Die Langlebigkeit und Keimfähigkeit der Diasporen im Erdboden
  • Bevorzugten Weide-Tierarten auf landwirtschaftlichen Nutzungsflächen
  • Vorkommen seltener Arten auf Büschen in Trockenwiesen
  • Die Moosflora von Hecken
  • Aufwertungspotenzial von Weinbergen

Siedlungsgebiet

  • Langzeituntersuchungen zur Besiedelung von Gabionen
  • Potenzial von Flachdächern als Lebensraum

Alpine Gebiete

  • Angesichts der grosse Fläche und der grossen Vielfalt an Moosen sind die Alpen viel zu wenig untersucht in Bezug auf Verbreitung, Bestandestrends und allfälige Gefährdungsursachen
  • Einige alpine Arten wurden seit Jahrzehnten nicht mehr gefunden (z. B. Voitia nivalis oder Atractylocarpus apinus)

Praxisbeispiele

  • Pro Natura hat das Projekt «Ackerbegleitflora» zur Förderung von seltenen Ackerbegleitpflanzen lanciert. Das Projekt läuft von 2012 bis 2020. Zusätzlich sollen auch bedrohte Ackermoose gefördert werden. Mehr Informationen zum Projekt und zu den durchgeführten Massnahmen
  • Praxisbeispiele zur Hochmoor-Renaturierung werden gemeinsam mit dem Lebensraum Feuchtgebiete erarbeitet.
  • Weitere Abgeschlossene Naturschutzprojekte zur Moosförderung ausserhalb der Hochmoore sind uns keine bekannt. Daher freuen wir uns über Ihre Vorschläge per Email.

Allgemeine Links

Glossar und weitere spannende Links

Literaturempfehlungen

Praxisbezogene Literatur

  • Schröck, C., Köckinger, H. & Schlüsslmayr, G. (2014). Katalog und rote Liste der Moose Oberösterreichs. Linz, Oberösterreichisches Landesmuseum.
Das Buch umfasst eine ausführliche Analyse der Ökologie, Gefährdungsursachen und Verbreitung der Moose in Österreich. Zudem werden zu jeder Art spezifische und allgemein Schutzmassnahmen empfohlen, die auch über Österreich hinaus Bedeutung haben. Das Buch ist als PDF erhältlich.
  • Urmi, E., Schnyder, N. & Hofmann, H. (2007). Zwei Jahrhunderte Bestandesentwicklung von Moosen in der Schweiz - Retrospektives Monitoring für den Naturschutz. Bern, Haupt.
Am Beispiel der Schweizer Moosflora wird eine Methode für die Überwachung der Bestandesentwicklung von Organismen vorgestellt. Dabei geht es nicht nur um seltene, sondern auch um häufige Arten. Die Auswertung bestehender Herbarien weist den Rückgang mancher Arten, aber auch die Zunahme von wenigen anderen nach. Allgemeine und spezielle Empfehlungen zum Schutz von Moosen runden das Buch ab.
  • Bergamini, A. (2015). Moose im Kanton Schaffhausen. Schaffhausen, Naturforschende Gesellschaft.
Trotz des Titels behandelt das Buch nicht nur die Moose des Kantons Schaffhausen sondern bietet auf den ersten 60 Seiten eine allgemein verständliche und reich bebilderte Einführung zur Biologie und Ökologie der Moose. Das Kapitel zu Gefährdung und Schutz von Moosen in Schaffhausen zeigt lokale Habitate und die zu schützenden Moose auf.

Bestimmungsbücher

Autoren

Text Verein biodivers info@biodivers.ch
Interview Dr. Ariel Bergamini Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
Review Dr. Norbert Schnyder Universität Zürich, Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik