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Tagfalter

1 Byte hinzugefügt, 16:50, 28. Aug. 2017
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Die Massnahmen in einem Biodiversitäts-Förderprojekt – also Art, Lage und Grösse der zu fördernden Lebensräume – richten sich nach den allgemeinen Erkenntnissen für die Bewirtschaftung und Pflege von naturnahen Lebensräumen, sowie nach den ökologischen Ansprüchen der ausgewählten Zielarten. Im folgenden Kapitel werden konkrete Massnahmen vorgestellt, welche für stenöke Tagfalter von Bedeutung sind. Die richtigen Fördermassnahmen lassen sich nur von der Ökologie der sorgfältig ausgewählten Zielarten ableiten und sind nicht von einem Gebiet ins andere übertragbar. Die im Text angegebenen Termine entsprechen der kollinen Höhenstufe. Da es Tagfalterarten gibt, welche zwar im selben Lebensraum leben, sich jedoch aus anderen Gründen ausschliessen (z. B. aufgrund des [[#Schnittzeitpunkt|Schnittzeitpunktes]]), müssen Zielkonflikte bei der Zielarten-Auswahl entschärft werden. Nachfolgend wird deshalb versucht, pro Lebensraum verschiedene Anspruchsgruppen zu bilden, in welchen stenöke Arten mit ähnlichen Bedürfnissen zusammengefasst werden. Für jede Anspruchsgruppe werden Beispielarten und geeignete Massnahmen genannt. Die vorgestellten Arten sind ihrem wichtigsten Lebensraum zugeordnet, sie können aber auch in weiteren Lebensräumen vorkommen.
=== Extensive Weiden ===
{{Foto-rechts-quer-250px
| bilddatei = 01 AR Maculinea arion Extensive Weiden b klein.jpg
| text = Schwarzgefleckter Bläuling (''Maculinea arion'')
}}
=== Extensive Weiden ===
Mit extensiven Weiden sind hier vorwiegend mit Rindern beweidete Gebiete gemeint, welche sich von den Tallagen bis zur Baumgrenze erstrecken. Viele stenöke Tagfalterarten der Magerwiesen leben auch in extensiv bestossenen Weiden, sofern sie ausreichend gross sind. Einige Arten besiedeln diesen Lebensraum aber bevorzugt, weil ihre Wirtspflanze vom Weidevieh verschmäht und somit gefördert wird. Um die entsprechenden Spezialisten zu fördern, ist eine frühe Bestossung im Frühling und dann eine Zweite im Spätsommer empfehlenswert.
* Kreuzenzian-Ameisenbläuling (''Maculinea rebeli'')
}}
Als einziges Alpenland weist heute die Schweiz noch grössere Gebiete mit Wildheuflächen auf, vor allem in den Kantonen Uri und Nidwalden. Wildheu-Planggen entstanden an Stellen, welche für das Weidevieh zu steil oder zu gefährlich sind. Sie besserten den Heuvorrat in Jahren auf, in welchen der Futterertrag im Tal zu gering war, um die Nutztiere über den Winter zu versorgen. Sie wurden historisch, je nach Bedarf und Wüchsigkeit, entweder jährlich oder auch nur alle zwei oder drei Jahre geschnitten. Es gibt auch hier stenöke Tierarten, welche auf einen Schnitt, der alternierend auf Teilflächen erfolgt spezialisiert sind. Diese traditionelle Nutzungsform sollte erhalten werden, damit die Wildheugebiete floristisch nicht verarmen und verbuschen. Auf einen jährlichen Schnitt sollte jedoch verzichtet werden, sofern die Verbuschung nicht zu stark ist.
 
* Stiefmütterchen-Perlmutterfalter (''Argynnis niobe'')
* Natterwurz-Perlmutterfalter (''Boloria titania'')
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